Ein „Transformationsprozess“ mit „greif- und messbaren Zielen“, der als „Garant für mehr digitalen Fortschritt in Deutschland“ fungieren soll – Formulierungen, die derzeit bei Verbrauchern wie Unternehmern gleichermaßen große Hoffnungen auf eine digitale Erweckung Deutschlands wecken dürften: Schließlich geht es dabei um die zuletzt durch das Bundeskabinett verabschiedete Digitalstrategie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV).
Bundesminister Dr. Volker Wissing bezeichnet die ehrgeizigen Pläne, die unter anderem auch zahlreiche Leuchtturmprojekte beinhalten, als „einen umfassenden digitalen Aufbruch“. Es gehe hierbei um konkret erreichbare Ziele, die bis zum Ende der Legislaturperiode 2025 umgesetzt sein sollen. Dies soll letztlich dazu beitragen, dass Deutschland bis Ende 2025 europaweit zu den Top Ten im Bereich der Digitalisierung vordringt.
Neue Rahmenbedingungen: Digitalisierung als gesellschaftliches Querschnittsthema
Schaut man sich die neue Digitalstrategie konkret an, wird klar, dass Digitalisierung hier als zentrales Thema verstanden wird, das alle Teile der Gesellschaft gleichermaßen angeht. Im Wortlaut heißt es: „Ziel der Digitalstrategie ist es, die Rahmenbedingungen für das Vorankommen der Digitalisierung in allen Bereichen [an anderer Stelle werden diesbezüglich Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft genannt] zu verbessern.“
Dabei werden vor allem Projekte unterstützt, welche zukunftsfähige Netze, Datenwerkzeuge sowie eine dauerhaft sichere Datenverfügbarkeit betreffen. Weiterhin wird auch an der nutzerfreundlichen internationalen Vereinheitlichung technischer Normen und Standards gearbeitet.
18 Leuchtturmprojekte für Deutschland: Auch die ePA profitiert
Zu den vorgestellten Leuchtturmprojekten aus den verschiedenen technischen und gesellschaftlichen Disziplinen gehört auch das Voranbringen der elektronischen Patientenakte (ePA). Sie soll nun endgültig zum „Herzstück digital vernetzter Gesundheitsversorgung“ werden und effektiver an Praxen und Krankenhäuser angeschlossen werden.
Weiterhin scheint nun endlich auch der deutschlandweite Ausbau von Data Science-Projekten geplant; ein Bereich, in welchem wir derzeit noch besonders stark hinterherhinken (wir berichteten kürzlich): „Durch die Möglichkeit der freiwilligen Datenfreigabe wird auch die Forschung und damit die gesamte Gesellschaft im Sinne einer verbesserten Gesundheitsversorgung von der Nutzung der Daten profitieren.“
Es bleibt also zu hoffen, dass die gemachten Versprechungen ernst gemeint sind und auch das zeitliche Ziel (Ende der Legislaturperiode 2025) nicht aus den Augen verloren wird. Der BMDV-Slogan „Digital ist besser“ klingt schon mal gut – nun müssen Taten folgen.
Quellen:
www.bmvi.de/Pressemitteilungen/2022/digitalstrategie.html
https://www.digitalstrategie-deutschland.de