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Messebericht Digital X 2021: Hollywood-Stars, KMUs und der europäische Tiefschlaf

Vor genau einem Monat ereignete sich in Köln das deutsche Digitalisierungs-Event des Jahres, die selbsternannte „Weltausstellung der Digitalisierung“: Digital X 2021. Eine Messe, die in Sachen Business-Transformation Tempo und Marschrichtung für die kommenden Monate vorgibt. Mehr als 20.000 Teilnehmer besuchten dabei die rund 100 Locations sowie Veranstaltungen auf fünf separaten Bühnen. Mit dabei waren auch prominente Gastredner wie Ranga Yogeshwar und gar Arnold Schwarzenegger – wir fassen die wichtigsten Erkenntnisse aus KMU-Perspektive zusammen.

Telekom-Chef Tim Höttges: Harsche Kritik zum Auftakt

Es sei einmal dahingestellt, ob Arnold Schwarzenegger nun aus rein fachspezifischen oder doch auch PR-Gründen eingeladen wurde – klar ist, dass sich die diesjährige Digital X keinesfalls als reines Wohlfühl-Event inszenierte. Gleich in seiner Auftaktrede stellte Tim Höttges (Vorstandsvorsitzender Deutsche Telekom) klar, was aus seiner Sicht die derzeit größten europäischen Digitalisierungs-Versäumnisse sind und was somit besser heute als morgen angegangen gehört: Förderung von Digitalkomponenten, Schaffung von Rahmenbedingungen für den Aufbau benötigter digitaler Infrastruktur, Schaffung skalierbarer europäischer Digitalplattformen sowie darauf aufbauend letztlich die vermehrte Entwicklung von Anwendungen selbst.

Digitalisierungsindex Mittelstand: Der Optimismus ist nicht abhandengekommen

Wenn auch die Kritik auf hoher Betrachtungsebene unüberhörbar ist, so gibt es laut Hagen Rickmann (Geschäftsführer Geschäftskunden Deutsche Telekom) dennoch Grund, optimistisch zu bleiben. Der durch die Pandemie entfachte „Digitalisierungsturbo“ konnte sein zwischenzeitlich erreichtes Tempo zwar nicht beibehalten, wirkte sich aber trotzdem nachhaltig auf den aktuellen Digitalisierungsstand der deutschen Wirtschaft aus: „Digitalisierung macht den Unterschied und das haben die Unternehmen erkannt. Wenn ich aktuell mit mittelständischen Unternehmern spreche, stelle ich fest: Alle wollen in Digitalisierung investieren und sich digital transformieren. Besonders die junge Generation der Unternehmer treibt die Digitalisierung voran“, so Rickmann.

Konkret bedeutet das: 68% aller rund 2000 befragten Unternehmen investieren derzeit vor allem in IT-Sicherheit sowie Datenschutz – „Sicherheit über Innovation“, so könnte das Motto der deutschen KMUs sinngemäß lauten, denn neue digitale Geschäftsmodelle erwachsen nur: Für 51% der Unternehmen stellen sie aktuell eine Priorität dar – immerhin ein Zuwachs von 3% gegenüber dem Vorjahr. Unternehmerische Produktivität und Kundenbeziehungen spielen weiterhin für 56 respektive 58% eine große Rolle.

Solidarität von ganz oben: Die KMUs benötigen Unterstützung

Zusammenfassend entsteht somit der Eindruck eines gewillten, jedoch gehemmt agierenden Sektors: Die Zahlen stimmen nicht in Gänze mit den unternehmerischen Lippenbekenntnissen überein; es bleibt noch eine Menge Luft nach oben, was die tatsächliche Umsetzung von Digitalisierungsmaßnahmen angeht.
Begäbe man sich nun auf Ursachenforschung, so stünden die Chancen wohl nicht schlecht, unter den praktischen Hemmnissen wiederum auf einige der von Höttges angesprochenen Kritikpunkte zu stoßen… das Zepter gehört letztlich wohl nach oben weitergegeben, da die einzelnen KMUs die grundsätzlich notwendigen Rahmenbedingungen für eine nachhaltige und flächendeckende Digitalisierung keinesfalls alleine gestalten können: Zeit also, dass Bewegung auf europapolitischer Ebene entsteht.

Quelle:

www.digitalbusiness-cloud.de/digital-x-2021-warum-digitalisierung-den-unterschied-macht/