Kosten- und Prozesseffizienz können Hand in Hand mit Klima- und Umweltschutz gehen – darüber sind sich mittlerweile 68% der deutschen Landwirte einig. Demnach nehmen die Befragten die brancheninterne Digitalisierung als „große Chance für eine nachhaltigere Landwirtschaft“ wahr, während die Zahlen hinsichtlich des Umweltschutzes sehr ähnlich ausfallen: 63% der Befragten bestätigen, dass sie sich ihrer berufsbedingten Mitverantwortung für den Klimawandel durchaus bewusst sind, während 67% sogar angeben, bereits selbst von diesem betroffen zu sein – darunter besonders viele Landwirte in Mittel- und Ostdeutschland.
Digitalisierung und IoT für eine grünere Bilanz
Die Möglichkeiten, die Digitalisierung und das Internet of Things innerhalb der Landwirtschaft umweltschonend und prozessoptimierend zu integrieren, sind bereits heute ernorm. Ob analytische Sensorik bei der Bewertung von Pflanzen- und Bodengesundheit hilft, oder die effizientere Bewässerung von Feldern durch zentralisierte IoT-Lösungen organisiert und gesteuert wird: Fast sieben von zehn deutschen Landwirten möchten an diesen Lösungen zukünftig verstärkt arbeiten, während immerhin rund ein Viertel Vergleichbares bereits im Einsatz hat.
Doch wie so oft, hilft auch hier der gute Wille allein nicht weiter – eine bundesweite, flächendeckende Investitionsstrategie ist gefragt.
Investitionskosten überfordern Landwirte
Unsere Landwirtschaft könnte bereits wesentlich grüner und nachhaltiger organisiert sein, wären die Investitionskosten bislang für die meisten Landwirte nicht eine schlicht unüberwindbare Hürde. Benötigt wird demnach „mehr Unterstützung bei der Inbetriebnahme digitaler Lösungen. Einerseits wirtschaftlich durch Investitionsförderung, andererseits technisch durch fachliche Beratung und Schulungen“, so etwa die Einschätzung von Andreas Schweikert, seines Zeichens Bereichsleiter Digital Farming und Food Tech bei Bitkom e.V.
Neben anderen deutschen digitalen „Dauerbaustellen“ (Stichwort: Glasfaserausbau), ist somit auch das landwirtschaftliche Digitalisierungssegment noch stark von politischer Initiative abhängig. Einer Initiative, die auch angesichts der aktuellen weltweiten Krisen nicht einfach hintenangestellt werden darf. Zumindest, wenn man den Agrarstandort Deutschland dauerhaft zukünftsfähig gestalten möchte – und zwar sowohl wirtschaftlich als auch aus Sicht unseres Planetens.
Quelle:
www.bitkom.org/Klimawandel-Digitalisierung-nachhaltigere-Landwirtschaft