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Gesundheits-Apps auf dem Vormarsch: Ärztliche Verschreibungen verdreifachen sich zum Vorjahr

Es war ja irgendwie absehbar: Was das deutsche Gesundheitswesen über staatliche Förderprojekte und ministerial umgesetzte E-Health-Lösungen schon seit einigen Jahren nicht hinbekommt, das fällt nun nach und nach immer mehr in die Hände hochmotivierter und innovativer Privatanbieter. Und das kann den Konsumenten letztlich auch nur recht sein, denn immer mehr dieser privat konzipierten digitalen Gesundheitsanwendungen (DiGAs; zumeist auf App-Basis) sind laut Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) voll erstattungsfähig und unterscheiden sich daher aus finanzieller Anwendersicht nicht von potenziell gut umgesetzten Lösungen aus staatlicher Schmiede.

 

DiGAs: Ein schon jetzt brummender Markt der Zukunft

Gamification, zahllose Anwendungsgebiete und eine sehr schnell an aktuelle Bedarfe angepasste Themenabdeckung überzeugen in diesem Jahr mehr und mehr Ärzte: Die Anzahl der ärztlichen Verordnungen im Bereich der DiGAs wird laut Studienerheber McKinsey in diesem Jahr auf etwa 125.000 ansteigen und sich damit im Gegensatz zum Vorjahr fast verdreifachen (2021: 44.000). Die Themengebiete sind dabei sehr breit gefächert: Von Support-Apps, um mit dem Rauchen aufzuhören über allgemein auf Fitness ausgerichtete Gesundheitstrainings bis zu sehr spezifisch unterstützenden Maßnahmen bei Depressionen und/oder Panikstörungen ist der Markt mittlerweile gut aufgestellt. Und 33 dieser angebotenen DiGAs gehören laut dem BfArM bereits zu den oben erwähnten voll erstattungsfähigen Lösungen.

Ein weiterer Pluspunkt: Im Gegensatz zu den momentan stagnierenden E-Health-Angeboten auf staatlicher Ebene ist das User-Feedback überwiegend positiv. Und auch zahlreiche erhobene Studien bestätigen die Wirksamkeit einzelner Anwendungen – der individuelle Nutzen ist also prinzipiell gegeben und wird von der Anwenderseite auch als solcher erkannt. Und die positiven Aussichten werden wohl so schnell nicht abreißen: „Die Anzahl der DiGAs steigt, das Angebot vergrößert sich Jahr für Jahr“, so die aktuelle Prognose des McKinsey-Fachmanns Tobias Silberzahn.

 

Quellen:

www.zeit.de/gesundheit/2022-11/gesundheitsapps-mckinsey-digitalisierung-gesundheitswesen-verordnungen/

www.tagesschau.de/wirtschaft/verbraucher/gesundheitsapps-gesundheit-studie/