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DSGVO in 2021: Mehr Strafen, mehr Datenpannen, mehr Unsicherheit

„Konsequent, aber mit Augenmaß“ – so lässt sich das Vorgehen der deutschen Datenschutzbehörden im Jahr 2021 laut dem rheinland-pfälzischen Behördenchef Dieter Kugelmann zusammenfassen. Ein Augenmaß, dass wohl auch bitter nötig war, denn es wuchsen sowohl die durch die Unternehmen selbst gemeldeten Datenpannen (+6% zu 2020) sowie vor allem auch die Anzahl der seitens der Behörden verhängten Strafzahlungen (+32% zu 2020) spürbar an.

Wie es zu dieser Entwicklung kam? Wohl nicht zuletzt auch durch die Pandemie: Kugelmann macht dafür unter anderem den „Digitalisierungsschub in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft“ verantwortlich. Und auch „Homeoffice-Lösungen, der Fernunterricht an Schulen und Hochschulen oder die lawinenartige Zunahme von Videokonferenzen“ spielen für ihn eine tragende Rolle.

Mehr DSGVO-Erfahrung – und dennoch mehr Rechtsunsicherheit?

So plausibel diese Beobachtungen zunächst auch scheinen, so werden sie dennoch durch eine aktuelle Studie konterkariert: Im Rahmen der Bitkom Research 2021 wurden in den letzten beiden Jahren jeweils über 500 Entscheider aus Unternehmensstrukturen mit mehr als 20 Beschäftigten befragt, was die größten Herausforderungen bei der Umsetzung der DSGVO seien. Interessanterweise nahmen hier die Herausforderungen regulatorischer und organisatorischer Art deutlich zu, während die rein technische Umsetzung sowie der Faktor Manpower weniger Gewichtung erhielten, als noch 2020.
Corona als Digitalisierungsbeschleuniger und die damit verbundene Problematik der stark angestiegenen Anzahl regulatorisch betroffener Datensätze scheint somit weitestgehend irrelevant.

Eine grassierende Rechtsunsicherheit sowie das subjektive Empfinden, dass es zu viele Änderungen und Anpassungen im Rahmen der DSGVO gibt, sind für überwältigende 78 respektive 74% aller Befragten demnach die aktuellen Hauptproblematiken. Eine mangelhafte Hilfestellung seitens der Behörden sowie die EU-weite Uneinheitlichkeit bei der Auslegung spielen für immerhin noch 66 respektive 52% eine große Rolle. Abgeschlagen auf den hinteren Plätzen sind dagegen fehlende finanzielle Ressourcen (37%), Probleme bei der technischen Umsetzung (34%) sowie ein genereller Mangel an qualifizierten Mitarbeitern (33%).

Unternehmen müssen selbstständig Hilfsangebote wahrnehmen

Wenn mit mehr personenbezogenen Daten gearbeitet wird als je zuvor und die HR-Abteilungen gleichzeitig genügend Fachpersonal in die Betriebe holen, so scheint es paradox, dass die Unsicherheit bezüglich DSGVO-Rechtsfragen weiter zunimmt, obwohl die technische Umsetzung nicht mehr länger ein Hauptproblem darstellt.
Was würde demnach geschehen, wenn die Behörden mit weniger wohlwollendem Augenmaß agieren und tatsächlich Ernst machen würden? Eine unschöne Vorstellung, die insbesondere viele KMUs betreffen würde.

Es ist somit wichtiger denn je, selbstständig zu agieren und individuell zu prüfen, inwieweit DSGVO-Hilfestellung im eigenen Unternehmen benötigt wird – und wo diese einzuholen ist.
Sprechen Sie unsere Datenschutzexperten an und lassen Sie sich von uns professionell bei der Regularienerfüllung unterstützen: Von der Durchführung aller notwendigen Audits über die Nachhaltung der DSGVO-Dokumentationspflicht bis hin zur optionalen Stellung eines externen Datenschutzbeauftragten umfasst unser Portfolio alle DSGVO-Must-haves.

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Quelle:

www.handelsblatt.com/dsgvo-behoerden-deutlich-mehr-datenschutz-verstoesse-in-der-coronazeit.html