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Digital Health: Konkrete Auswirkungen werden endlich messbar

Die Gretchenfrage der Digitalisierung im Gesundheitswesen: Nach Lutz Hager, Vorstandsvorsitzendem des Bundesverbands Managed Care (BMC), ist sie eindeutig: „Bringt sie [die Digitalisierung] eine Entlastung?“ Gemeint ist damit also u.a. eine mess- und belegbare Vereinfachung des Arbeitsalltags der Beschäftigten sowie eine Steigerung der Effizienz und möglichst auch Behandlungsqualität der Patienten. Die Antwort hierauf scheint nun in ersten Teilbereichen endlich einmal „Ja!“ zu lauten.
Das Innovationspanel des BMC hatte in diesem Jahr insgesamt 569 Experten innerhalb des Gesundheitswesens befragt, wobei vor allem die Themenbereiche Effizienzsteigerung, Bürokratieabbau sowie Arbeitsentlastung im Mittelpunkt standen. Dabei sprachen sich insgesamt starke 79% dafür aus, dass durch Digital Health der Bürokratieaufwand für Versorger verringert werden kann. In Sachen Zeitersparnis erwartet man der Studie nach die deutlichsten positiven Ergebnisse durch einen strukturierten digitalen Datenaustausch (91%), gefolgt von der Implementierung von mehr digitaler Dokumentation (86%) sowie digitalem Monitoring (78%).

 

Das Potenzial ist groß – doch wie sieht es in der Realität aus?

Befragt nach einem tatsächlich jetzt schon vorhandenen und fühlbaren konkreten digitalen Mehrwert, liest sich die Umfrage jedoch noch etwas zurückhaltender: 37% der im stationären Bereich arbeitenden Versorger gaben an, bereits „etwas oder viel“ Entlastung durch digitale Lösungen zu verspüren. Der Anteil im Bereich der ambulanten Versorgung betrug dagegen 22%.
In Sachen Problemanalyse scheint der Fall klar: Digitale Tools müssen benutzerfreundlich(er) auftreten, um nach Meinung der Experten endlich ihr volles (Markt-)Potenzial entfalten zu können. 94% der Befragten sind sich darin einig, dass dann der große Durchbruch der E-Health-Applikationen nicht mehr länger auf sich warten lassen würde. Doch auch die Bewerbung dieser Produkte scheint noch nicht optimal, da 88% die öffentliche Kommunikation unter Zugzwang sehen, wenn es darum geht, E-Health an den Mann oder die Frau zu bringen.

„Die Kipppunkte der Entlastung sind zwar noch nicht erreicht, aber es gibt bereits eine Gruppe derer, die Entlastungen feststellen“, so letztlich das Fazit von Lutz Hager. Der Weg der Digitalisierung des deutschen Gesundheitswesens scheint also wieder einmal noch lang zu sein, doch mehren sich in letzter Zeit auch die positiven Entwicklungen.
Grund genug für Sie und uns, an den aktuellen Entwicklungen dranzubleiben!

 

Quelle:

www.aerzteblatt.de/nachrichten/Digitalisierung-kommt-langsam-in-der-Versorgung-an