Nicht nur wir haben an dieser Stelle schon mehrfach die Digitalisierungsentwicklungen des deutschen Mittelstandes nachgezeichnet und dabei nicht selten eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema seitens der Betriebe eingefordert. Auch der Bundesverband mittelständische Wirtschaft (BVMW) selbst denkt dieser Tage wieder verstärkt darüber nach, was den hiesigen KMUs helfen könnte – und was unbedingt notwendig ist, um wirtschaftlich langfristig konkurrenzfähig zu bleiben.
„Eine Erkenntnis hat sich in den Unternehmen längst durchgesetzt: Wer nicht digitalisiert, verliert.“ Markus Jerger, Vorsitzender des Bundesverbandes, nimmt schon zum Auftakt des Events rund um die Digitalisierung des Mittelstandes kein Blatt vor den Mund. Es sei durch die Pandemie zwar ein klarer Fortschritt in den Bestrebungen sichtbar geworden, aber es gäbe abseits der durchgestarteten KMUs noch immer eine größere Gruppe an Betrieben, die die nun endgültig notwendig gewordenen To-dos weiter hinauszögern würden.
Digitaler Aufbruch für effizientere Prozesse und vereinfachte Abläufe
Die Politik ist weiter bestrebt, die Rahmenbedingungen für eine fortschreitende Digitalisierung in Deutschland zu schaffen: „Die Digitale Strategie der Regierung sieht einen stärkeren Netzausbau, eine verbesserte Verfügbarkeit von Daten, geeignete Standards für eine bessere Kompatibilität von Daten und Infrastruktur sowie eine sichere IT-Identität der Bürger vor“, so der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing (FDP). Durch die Digitalisierungsmaßnahmen erhofft sich der Verband eine prozessuale Effizienzsteigerung sowie die Vereinfachung betrieblicher Abläufe. Auch positive Auswirkungen auf den Fachkräftemangel sowie den Umweltschutz (Stichwort: CO2-Einsparungen) seien erwartbar.
Krisenprävention: Der digitale Mittelstand als Resilienzfaktor
Dass die Digitalisierung auch wirtschaftliche Krisen mildern, oder aber nach einer Krise den wirtschaftlichen Wiederaufbau wenigstens beschleunigen kann, davon ist der Telekom Geschäftskunden-Chef Hagen Rickmann überzeugt. Eine ausgeklügelte digitale Strategie erleichtert neue Marktzugänge und sichert Know-how, dass ansonsten in volatilen Zeiten situationsbedingt leicht verloren gehen könnte. Dennoch sieht auch er noch starken Nachholbedarf. Ein EU-weit 12. Platz in Sachen Digitalisierung sei „für die größte Volkswirtschaft des Kontinents eindeutig zu wenig.“ Es müsse jetzt endlich stärker investiert werden. Um aufzuholen, würden deutschlandweit Digitalinvestitionen von mehr als fünf Prozent des BIPs notwendig sein – „bislang liegen wir nach aktuellen Berechnungen bei lediglich 1,4 Prozent.“
Quelle:
https://www.bvmw.de/news/12952/gemeinsam-fuer-die-digitalisierung-des-mittelstandes/