Unsere Themenreihe zum KHZG geht in die vierte Runde. Letzte Woche beschäftigten wir uns mit der “Silobildung” und weshalb sie für Kliniken und Krankenhäuser so gefährlich werden kann. Im Mikrokosmos Gesundheitswesen arbeiten die verschiedensten Experten und Spezialisten in ebenso diversen Bereichen – dies kann aus Sicht des Patientenwohls wie auch einer effizienten betriebswirtschaftlichen Unternehmensführung nur dann hochqualitativ erfolgen, wenn die einzelnen Bereiche eng miteinander verzahnt agieren.
Aus Sicht der Digitalisierung setzt dies eine IT-ganzheitliche Betrachtungs- und Arbeitsweise voraus. Digitale Vernetzung und Kommunikation sind der Schlüssel zur modern geführten Klinik, in der Mitarbeiter gerne und auf hochwertige Weise ihre Arbeit leisten und sich Patienten gut aufgehoben und optimal versorgt fühlen. Dieser Zustand kann nur durch entsprechende individuelle Mitarbeiterfortbildung erzielt werden, da vor jeder Neuerung und Implementierung zunächst dessen Notwendigkeit aufgezeigt werden muss. Im Klartext heißt das: Kein Mitarbeiter wird Neuerungen in seinem Tages- und Arbeitsablauf langfristig akzeptieren und umsetzen, wenn er nicht intrinsisch davon überzeugt ist, dass diese auch sinnvoll und gewinnbringend sind. Das “Change” in Change Management betrifft also vor allem die Geisteswelt des jeweiligen Mitarbeiters – denn Veränderung erfolgt immer von innen nach außen.
Es genügt heute nicht mehr, eine rein konzeptionelle und innovative Betriebsausrichtung anzustreben und deren Durchführung als oberstes Ziel auszugeben. Vielmehr muss konstruktiv und basisnah daran gearbeitet werden, Widerstände ernst zu nehmen und das im System vorhandene Widerstandspotential konfliktfrei auf ein Minimum zu reduzieren. Dies geschieht, indem ein Unternehmen die Mitarbeiter befähigt und weiterhin Vertrauen schafft, aus eigenen Fehlern zu lernen sowie Feedback konstruktiv in die Unternehmenskultur zu integrieren. Denn letztlich ist es nur der „befähigte“ Mensch im Unternehmen, der in der Lage ist, Veränderungen schneller erfolgreich zu bewältigen und daraus entstehende neue Chancen zu nutzen, da er die dafür notwendigen Rahmenbedingungen betriebsintern vorfindet.