“Energieversorger stehen am Anfang der Digitalisierung” – ein Satz, den man schon vor Jahren innerhalb der Branche vernehmen konnte (gefolgt von vielerlei Pitches, Plänen und Vorhaben, um ebendies zu ändern). Doch getan hat sich scheinbar auch in der jüngeren Vergangenheit noch zu wenig: So stellte Gregor Rohbogner, CEO des Energie-Start-Ups Oxygen Technologies, jüngst fest, dass die Digitalisierungsbemühungen der meisten EVUs derzeit wohl gerade einmal dem fossilen Energiezeitalter-Szenario mit zentralem Großproduzenten und fest verankerten, wechselunwilligen Endverbrauchern gewachsen sind.
Doch der Markt verändert sich und mit ihm auch die Ansprüche an die digitalen Fähigkeiten der Unternehmen: “Die Energieversorger und die gesamte Branche [stehen] mit dem Wandel hin zu Millionen dezentraler Energieanlagen und den damit verbundenen Änderungen ganz am Anfang der Digitalisierung”, so Rohbogner.
Es erwächst sich also nun ganz konkret ein zweiter digitaler Bedarf für EVUs und Stadtwerke: Nachdem jahrelang vor allem über die Digitalisierung im Bereich B2C gesprochen wurde (Stichwort: Stadtwerke-Apps, runderneuerte Kundenportale & andere Incentives; ein Prozess, der übrigens noch immer keine flächendeckenden Fortschritte gemacht hat: “Erste Akteure ermöglichen Verbrauchern inzwischen, online ihre Rechnung einzusehen. Das ist natürlich nur der Startschuss.” – so Rohbogner weiter), kommt nun ein unmittelbar struktureller Bedarf hinzu, der konkret die Versorgung an sich betrifft und der sich daher wohl kaum noch einmal so lange aufschieben lässt.
Die EVUs müssen ihre Zukunft nach der Privatisierungswelle nun also erneut neu konzipieren – und haben dabei innerhalb eines sich wandelnden Marktes erneut die Chance, wenigstens dieses Mal als Vorreiter in Sachen Digitalisierung hervorzugehen.
Quelle: www.energate-messenger.de/-energieversorger-stehen-am-anfang-der-digitalisierung-