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Digitalisierung im Standby-Betrieb: Homeoffice und Kostensenkung primäre Motive

Wenn in den vergangenen zwei Jahren Statistiken über den aktuellen Digitalisierungslevel der deutschen Industrie und Wirtschaft veröffentlicht wurden, wirkten viele Zahlen vor dem insgesamt wirtschaftlich so angespannten Hintergrund oft erstaunlich positiv. Demnach schien die Digitalisierung wie kaum ein anderer Themenbereich von der Pandemie zu profitieren und stetig zu wachsen. Doch eine neue Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) kontextualisiert diese Zahlen nun erstmals sinnvoll für eine Betrachtung in der Post-Covid-Ära – und relativiert damit leider einige der bisherigen, vermeintlich so positiven Erkenntnisse.

 

Flexibilisierung der Arbeitsabläufe größter Profiteur der Pandemie

Demnach waren (und sind) die größten Anstrengungen seitens der Betriebe im Bereich der digitalen Transformation angesiedelt; genauer: vor allem in der Ermöglichung einer Arbeitsausübung von zuhause aus (mobiles Arbeiten). Knapp die Hälfte aller Unternehmen möchte die Digitalisierung weiterhin dazu nutzen, bestehende Kosten zu senken, um so wirtschaftlich effizienter agieren zu können.
So sinnvoll und nachvollziehbar diese beiden Primärziele auch klingen mögen, so kaschieren sie dennoch nur notdürftig die Lücken, die noch immer innerhalb der Digitalisierungsbestrebungen der meisten deutschen Unternehmen klaffen: Dem mangelnden Mut zur Innovation und der Nutzung digitaler Möglichkeiten hinsichtlich neuer Betätigungsfelder.

 

Innovation und Strategiewechsel rücken aus dem Fokus

Demnach dient die Digitalisierung derzeit immer weniger als Grundlage für Innovation und Strategiewechsel innerhalb der Unternehmen. Bereiche wie die strategische Unternehmensentwicklung, die Nutzensteigerung oder aber Neuentwicklungen sind in Zahlen ausgedrückt dieses Jahr allesamt rückläufig. Ilja Nothnagel, Mitglied der DIHK-Hauptgeschäftsführung, stellt demnach fest, „dass die Unternehmen zwar in schrittweise Veränderungen investieren, große strategische Sprünge allerdings derzeit hintenanstellen müssen.“ Hinzu kommen jedoch auch weitere äußere Faktoren, wie bspw. der grassierende Fachkräftemangel (gerade auch in den IT-Abteilungen größerer Unternehmen) sowie die Angst vor Cyberkriminalität.

Doch soll abschließend auch erwähnt werden, dass es aus unserer Sicht geradezu als unverantwortlich gelten muss, den eigenen betrieblichen digitalen Ausbau sowie die Modernisierung und Erweiterung der IT aus der bloßen Angst vor Digitalkriminalität heraus hintanzustellen, da gerade dadurch die schon vorhandenen Einfallstore für Kriminelle weiter geöffnet bleiben. Probleme lassen sich schlicht nicht durch Stillstand und Erhaltung des status quo vermeiden – auf Dauer gesehen potenzieren sie sich genau hierdurch.

 

Quelle:

www.onlinehaendler-news.de/digital-tech/unternehmen/digitalisierung-unternehmen-stockt