Wenn wir uns die Zukunft des Gesundheitswesens vorstellen, denken wir vor allem an optimierte Behandlungsprozesse und eine effizientere Patientenversorgung. Der Faktor Personal ist selbstredend entscheidend dafür, wie auch modernste Technik im Diagnostikbereich. Doch spielen sich all diese Faktoren und Prozesse letztlich im Krankenhausgebäude selbst ab – und sind somit abhängig von dessen Struktur und digitalen Anbindung. “Die Gebäudeautomation besteht aus vernetzten Sensoren und Aktoren. […] Smarte Gebäude interagieren mit Betreibern und Nutzern, ihren Systemen und ihrer Umgebung.”, so beispielsweise Bosch Energy and Building Solutions.
Der Hersteller bezeichnet den Einsatz von KI im Gebäudesektor dabei längst als “Schlüsseltechnologie” und bezieht sich unter anderem auf Videotechnik-Systeme zur frühzeitigen Branderkennung oder aber smarte Energieverbrauchsverläufe, welche algorithmisch gesteuert werden. Entscheidend ist hierbei stets die Auswertung von Echtzeitdaten, wodurch Verhaltensmuster erkannt und analysiert werden können. “Aus diesen Erfahrungen lernen die Systeme und passen sich automatisch an”, so der Hersteller weiter.
Stellen wir uns den Einsatz solcher Technik aber mal ganz konkret vor: Wie könnte sie das Krankenhaus der Zukunft entscheidend positiv beeinflussen? Und wie könnten Patienten mit ihr interagieren?
Gebäudeautomation macht es möglich, Bewegungsabläufe zeitlich so miteinander zu verknüpfen, dass Leerlauf vermieden wird. Wenn unser Patient der Zukunft seinen Klinikaufenthalt plant, könnte er optional via einer digitalen Servicelösung vorab das Kennzeichen seines Fahrzeugs kommunizieren. Auf diese Weise erkennt die “intelligente Schranke”, ein KI-Schließsystem im Rahmen der Prozessautomation, das Fahrzeug des Angemeldeten und lässt diesen auf das Klinikgelände auffahren. Vorab wurde bereits ein Stellplatz reserviert, sodass die Parkplatzsuche entfällt und sich der Patient – beispielsweise im Falle von Gehbeschwerden – möglichst nah am für ihn relevanten Gebäudesektor befindet. Die Vermeidung von Leerlauf bedeutet hier konkret: In dem Moment, in dem das intelligente Schließsystem der Schranke das Fahrzeug erkennt, übermittelt die KI dessen Ankunft an die Patientenaufnahme. Der Empfang ist somit vorab über den Patienten informiert und kann sich individuell auf eventuelle Special Care-Notwendigkeiten einstellen.
Ein weiteres Einsatzgebiet für smarte Lösungen im Gesundheitswesen wäre die Einführung eines Patientenausweises. Dieser würde bei der Anmeldung individuell digital kodiert werden, sodass der Patient Zugang zu allen Bereichen erhält, die während seines Aufenthaltes für ihn relevant sind. Durch diesen mit dem Gebäudemanagement vernetzten Ausweis würde – denkbar auch im Wechselspiel mit einer digitalen Patientenakte – die Notfallprävention sowie die Vermeidung anderer kritischer Situationen sowie die Ganzheitlichkeit der Qualitätssicherung und Patientenversorgung wesentlich gesteigert werden.
Dies sind nur einige Beispiele der Vorteile einer smarten Prozess- und Gebäudeautomation, die technisch bereits heute umsetzbar ist. Selbstverständlich wachsen die Möglichkeiten und Chancen dieser Schlüsseltechnologien aufgrund der großen Innovationsfreude der Hersteller stetig. Es ist daher notwendig, dass diese Entwicklungen auch konstant vom Markt sondiert werden, damit das volle Potential umsetzbar wird.
Es ist vor diesem Hintergrund kaum nachvollziehbar, weshalb Krankenhäuser bis heute zumeist nur rudimentäre Zugangsmanagement-Lösungen besitzen. Die Sicherheit von Patienten, Personal und Besuchern sowie der Faktor Behandlungsqualität würden entscheidend von einer solchen Infrastruktur profitieren – einer Infrastruktur, die den Kliniken von heute Zugang zu den Ideen und Chancen von morgen verschafft.
Quelle:
www.boschbuildingsolutions.com/de/news-und-events/geschichte-gebaeudeautomation/